Mediationsergebnisse werden vor Gericht als Vergleich gern akzeptiert. Sie sind aber nicht das selbe. Bei einem Vergleich verzichtet jeder auf einen Teil seiner Forderungen, er gibt einen Teil seiner Positionen auf. Die Mediation zielt darauf ab gemeinsame Lösungen zu finden die die Interessen beider berücksichtigen.
Ein plakatives Beispiel: Zwei Nachbarn streiten sich darum ob ein Baum gefällt werden soll oder nicht. Der eine hat die Position, dass er weg muß. Der Andere, dass er stehen bleibt. Ein Vergleich könnte sein, dass die Äste die auf das Nachbargrundstück ragen abgeschnitten werden. Was im Übrigen die gängige Rechtsprechung ist.
Die Mediation fragt nach den hinter einer Position liegenden Interessen. In diesem Fall wollte der erste Nachbar den Schatten des Baumes zum Schutz gegen die Sommerhitze. Den zweiten Nachbarn störte das Laub im Herbst. Eine Lösung über die Mediation war hier, dass der erste Nachbar für das Laub einsammeln auf beiden Seiten des Zaunes zuständig wurde und der Baum vollständig stehen blieb. Allen war geholfen. Keiner musste einen Kompromiss eingehen.